AU MOINS ON SÈME
02/2009 - 01/2014

© camille



Après 5 ans d'existence, au moins on sème tourne la page.
Les poèmes d'hier et ceux de demain sont ici.

Nach 5 Jahren ist nun Schluss mit au moins on sème.
Die Fortsetzung, oder so etwas, hier.


MERCI.



Saturday, May 12, 2012

letzten freitag

Nach einer endlosen Woche endlich die Zugfahrt. Zwangspause. Gleichmässiges Gleiten, nur leises Rumpeln. Wie ein Stift, den man aufgesetzt und in eine Richtung geleitet hat, eine über eine Landkarte gezogene Linie, ohne Zögern in einem Atemzug nach Westen. Die Spur sind die Schienen. Flüchtiges Erscheinen der Schilder, Bahnhöfe, durchfahren wie vorgespult. Drinnen und draussen sind noch nie so reibungslos aneinander vorbei geglitten. Jedoch ein glattes Durchdringen, der Blick nach draussen, die Lichter nach innen. Alles ist in Bewegung, alle sitzen still. Wir werden bewegt, sind wir es auch? Keiner kommt unverändert an, nicht einmal der Tiefschlafende, der von seinem Spiegelbild in der dunklen Scheibe nichts mitbekommt. Draussen nur noch Nacht, Hüllen und Umrisse von Gebäuden, dann dunkle Flecken, Waldstücke zwischen Feldern. Darüber legt sich wie ein Film das starre Innenleben des Wagons, wahrheitsgetreu spiegelverkehrt. An mir klebt kalt mein Spiegel-Ich. Mit der Scheibe ist nicht warm zu werden.

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