So, heute war der deutsche Nationalfeiertag und ich gestehe, dass ich zuweilen in patriotisch-nostalgische Zustände geraten bin! Im spätsommerlich schwülen Treiben von Paris ist mir die deutsche Einheit unerwartet nahe gegangen und ich hatte plötzliche Sehnsuchtsschübe nach meiner Heimat, von temperaturbedingten Hitzewallungen untermalt. Das hat dann damit geendet, dass wir in unserer Wohnung eine Art deutschen Abend veranstaltet haben, mit Kartoffelsalat und Wienerle (ok, zugegebenermassen waren es fake Wienerle aka Knakis aus dem Monoprix...) und Bier (nein, kein Hefeweizen, sondern belgisches Gebräu in 1 ml Nuckelfläschchen wie sie die Franzosen so schätzen...). Nach einem endlos langen Tag in der rue Saint Guillaume, zwei Präsentationen, viel zu viel Sciences Pipo Smalltalk und dem üblichen Steckenbleiben auf der ligne 4 war das eine wahre Erlösung. Dazu haben wir eine unerhörte Mischung aus Grönemeyer, Sportfreunde, Beginner, Ärzte, Prinzen und Löwenzahn Soundtrack Musik gehört. Ist etwas ausgeufert alles, mein armer armer französischer Mitbewohner. Ich hätte ihm wenigstens Tic Tac Toe ersparen können, aber ich hatte grosse Lust, gnadenlos zu sein. Mir fehlen die Freiburger Berge und das Grüne, der Herbst im Kaiserstuhl, die Reben, die gechillten Berliner Studenten, das Gefühl, sich auf Leute verlassen zu können, das Gefühl, dass es sowas wie vernünftiges Denken gibt, das Dinge einfach funktionnieren, grosse Männer, Fahrradfahrer, billige Burger... Das ist alles ein grosses Durcheinander in meinem Kopf, und es ist längst nicht alles und längst nicht präzise genug ausgedrückt. Was ich damit sagen will ist: Deutschland ist schon ein ziemlich tolles Land und das kann ruhig auch mal gesagt werden.
JAWOHL!
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