Noch knappe zwei Wochen in Berlin und immer noch kein Post auf Deutsch! Tatsächlich... Ihr glaubt gar nicht, wie komisch sich das anfühlt, hier plötzlich auf Deutsch zu schreiben, als würde sich gleich meine Tastatur sträuben, aufbäumen, mir fliegen die Buchstaben um die Ohren! Und meine Finger sind steif, ich brauche Tonleitern, deutsche Worte und Sätze, viele viele viele. Ich bin eingerostet. Öl bitte.
Man nistet sich eben ein, in einer Sprache, man macht es sich herrlich behaglich. Auf Französisch zu bloggen hat mir die letzten Monate ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, mein Blog war mein Schwimmring, ohne den ich wohl hoffnungslos abgedriftet wäre... Es ist verdammt nochmal gar nicht so einfach, beides zu pflegen, beides zu denken und zu leben, auch wenn es Alltag ist! Ich sehne mich danach, mir keine Fragen stellen zu müssen, genau zu wissen, DAS bin ich. Ich will mich nicht entscheiden, warum fühle ich mich trotzdem dauernd zur Entscheidung gedrängt?
Sprache befreit, man kann sich ausdrücken.
Sprache schränkt ein, man muss eine auswählen, bevor man spricht. Oder schreibt. Man wird eingeordnet. Und was dann dabei herauskommt ist manchmal wie Tag und Nacht. Prost Mahlzeit.
Mist, ich wollte niemanden erschlagen hier mit meinem Post... Aber diese letzten Tage in Berlin, bevor ich dann wieder nach Frankreich gehe, die haben es in sich! Ich fange schon wieder an Reserven anzulegen, panisch panisch Päckchen mit Alnatura Nussmischungen und verschiedene Sorten Yogi Tees stapeln! Ich frage mich plötzlich: Wie konnte ich in einem Land ohne Drogeriemärkte überleben? So wenig hübsche Rennradfahrer? Ohne Tempelhof-grosse Grünflächen zum Laufen? Ohne Vollkornbrot? Ohne billiges Bier und ohne leckerste Kuchensorten? Ohne Brunch für wenig Geld? Ohne endlose elektro Parties in entlegenen Lagerhallen? Muss wohl möglich sein. I did quite well, once, I believe.
(Englisches Ausreissmanöver, bemerkt?)
Schluss für heute, wir schliessen, ich habe rote Augen und mein Hirn qualmt.
juste pour dire: tu as raison. et moi je vais faire la même chose en sens inverse, de la france vers l'allemagne, comment vais-je faire sans apéros olives au bar d'à côté? on change, on rechange, on s'habitu et on aime le changement, du moins j'essaie, c'est le moyen de vivre les deux, selbst wenn das hirn des öfteren stark qualmt...
ReplyDeleteOh, vielen Dank,kein Oel noetig, es liest sich wunderbar.
ReplyDeleteEs ist vielleicht weniger eine Frage der Sprache als eine des Alters. Irgendwann loest sich der Knoten, man muss sich nicht entscheiden, man nimmt, was gefaellt, man vereinigt alle Facetten in sich. Nur Mut.
Danke für die netten und hilfreichen Worte!!
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